Stoßbremsen – Auslegung /Shock absorbers design guide

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rohr2support
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Stoßbremsen – Auslegung /Shock absorbers design guide

Beitrag von rohr2support »

Stoßbremsen werden im Wesentlichen nach folgendem Schema ausgelegt:

1.) Zunächst wird eine Berechnung ohne Stoßbremsen durchgeführt.
Die Bewegung aus dem dynamischen Lastfall dessen Lasten durch die Stoßbremse aufgefangen werden soll wird an der Stelle, wo die Stoßbremse hin kann berechnet.
Die Bewegung sollte 5mm nicht unterschreiten, wenn die Stoßbremse Wirkung zeigen sollte.

2.) Die Lagerlast (aus dynamischer Last) eines ideal starren Lagers anstelle der Stoßbremse wird bestimmt.

3.) Die Stoßbremse wird gewählt, so dass sie die maximale Lagerlast verkraftet.

4.) Die Steifigkeit der Stoßbremse wird abgeschätzt wie z.B. bei LISEGA angegeben:
c=FN/S wobei FN die Maximallast ist und S der Weg den die Stoßbremse unter Maximallast
macht (ca 3-6mm)

5.) Diese Steifigkeit wird in der Rohrstatik eingesetzt und die Lasten und Verschiebungen
werden überprüft. Dabei sollte an der Stoßbremse ein Weg in der Größenordnung von S aus
Schritt 4) auftreten.

Im Allgemeinen kann man sagen:
-Stoßbremse in der Nähe von Festpunkten führen nicht zum Ziel, da die Kräfte meistens den direkten Weg durch die Leitung in den Festpunkt suchen und die Bewegung der Leitung dort zu gering ist um die Stoßbremse zu blockieren.

- Parallele Stoßbremse funktionieren nicht. Die Last teilt sich nicht auf die verschiedenen Stoßbremsen auf.
Die erste Stoßbremse blockiert und verhindert das Blockieren der anderen.
Dies gilt auch für mehrere Stoßbremse in axialer Richtung entlang einer langen geraden Leitung.
(Ausnahme sind Stoßbremsenpaare an speziellen Schwerlastschellen die so gebaut sind, dass das Blockieren
eine Stoßbremse die Bewegung der 2ten Stoßbremse erhöht)

-Die Unterstützungssteifigkeit (Stahlbau hinter der Stoßbremse) sollte deutlich steifer sein,
als die Stoßbremse im blockierten Zustand (berechnet in Schritt 4) oben)

-bei Wegen unter dem Spiel der Stoßbremse (ca 0.5mm) wird die Stoßbremse niemals wirken.

- Stoßbremse können keine statischen Lasten (z.B. Ausblasereaktionen von SV) aufnehmen.
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rohr2support
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Re: Stoßbremsen – Auslegung /Shock absorbers design guide

Beitrag von rohr2support »

1. At first a calculation without shock absorbers is carried out
2. The support load (from dynamic load) of a rigid support is inserted at the place of a shock absorber
3. A shock absorber is selected, defined for max. support load
4. The stiffness of the shock absorber is estimated, e.g. as defined by LISEGA: c=FN/S with
FN as max. load and
S = travel range of the shock absorber under max. load (ca 3-6mm)
5. Insert this stiffness into the pipe static and check loads and movements. At the shock absorber a travel range in the size of S (see 4.) may appear.
Generally:
- shock absorbers near anchor points are useless – forces will find their way directly through the pipe to the anchor point and the movement at the pipe is too small to have an effect on the shock absorber.

- Parallel shock absorbers do not work. The load will not be distributed on several shock absorbers: the first shock absorber will block and hinder the blocking of the next ones.

This is alos valid for several shock absorbers in axial direction along a long straight line. Exception: pairs of shock absorbers at special heavy duty clamps working in that way, that the blocking of a Shock absorbers increases the movement of the 2nd shock absorber.


-The support stiffness (steelwork behind shock absorber) must be more rigid than the shock absorber in blocked state (calculated as shown in step 4 above)

-when the travel range is below the clearance of the shock absorber (ca 0.5mm) the shock absorber will never work

- shock absorbers can not absorbe static loads.
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rohr2admin
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Re: Stoßbremsen – Auslegung /Shock absorbers design guide

Beitrag von rohr2admin »

There is a small tutorial for this on the training page. Have a look at:

http://training.rohr2.com/html/damper.html

Best regards
StocChr
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Re: Stoßbremsen – Auslegung /Shock absorbers design guide

Beitrag von StocChr »

Vielen Dank für die Beschreibung.

Ich hätte diesbezüglich zwei Fragen.

1. FN ist die Nennlast der Stoßbremse oder die maximal auftretende Last gem. Rohr2 Berechnung?

2. Laut Lisega Katalog, ist c=2*FN/sb ... was ist jetzt anzuwenden?

Bild

Danke im Voraus
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rohr2support
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Re: Stoßbremsen – Auslegung /Shock absorbers design guide

Beitrag von rohr2support »

Hallo

1) FN ist die Nennlast der Stoßbremse, mehr sollte sie nicht aufnehmen.
Um diese Abzuschätzen kann man die Stoßbremse durch eine beliebig steife Stoßbremse zu ersetzen, und dann den dynamischen Lastfall zu rechnen. Die so berechnete Lagerlast auf der Stoßbremse kann als FN herangezogen werden.

2) Ich weiß nicht, wer auf die bescheuerte Idee gekommen ist, eine Grafik zu machen, auf der in der Vertikalen die Maximallast und in der Horizontalen nicht die Schwingungsamplitude sondern der Peak-to-Peak Wert (=2*Amplitude) aufgetragen wird.
Das steht aber auch in der EN13480-3 so. Wenn man das so macht, dann ist c=2*FN/sb.
Wenn man aber in beiden Richtungen die Amplitude ansetzt also sb=2*s dann hat man c=2*FN/2*S oder c=F/s so wie man das von einer Feder gewohnt ist.

MfG

ROHR2 Support
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r2user
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Re: Stoßbremsen – Auslegung /Shock absorbers design guide

Beitrag von r2user »

Hallo

Ich habe bei der Auslegung einer Stoßbremse zunächst mit einer steifen Stoßbremse gerechnet und das FN bestimmt. Die Ersatzfeder für die Stoßbremse habe ich dann mit c=2Fn/sb) bestimmt.
Wenn ich jetzt aber ein Lastfall modales Erdbeben mit der Ersatzfeder rechne, bekomme ich an der Stoßbremse noch höher Lasten? Ist das möglich?

MfG
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rohr2support
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Re: Stoßbremsen – Auslegung /Shock absorbers design guide

Beitrag von rohr2support »

Hi

Das kann schon sein. Wenn durch die echte Federrate eine schwingfähiges System entsteht, bei dem die Eigenfrequenz im Bereich des Antwortspektrums liegt, bei dem die Werte höher sind als die Starrkörperbeschleunigung ist das richtig.
Üblicherweise versucht man mit einer Stoßbremse (durch eine große Steifigkeit) die Eigenfrequenz in dieser Richtung sehr weit nach oben zu bekommen, so dass man nahe an der Starrkörperbeschleunigung liegt (Eigenfrequenz -> unendlich). In der Praxis kann das aber schon mal sein, dass dies nicht zu schaffen ist, z.B. weil der Stahlbau zu weich ist.
Daher sollte man auf jeden Fall die echte Federrate versuchen realistisch abzuschätzen, und damit das System noch einmal durchzurechnen, damit diese Effekte erkannt werden können.

MfG
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