Zeitstandsnachweis S5

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r2user
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Zeitstandsnachweis S5

Beitrag von r2user »

Hallo Rohr2-Team

Meine Leitung aus P235GH und 16Mo3 wird bei 390°C betrieben.
Ab wann muss man einen Zeitstandsnachweis (Gleichung S5) machen?
Ich habe bei verschiedenen Materialien unterschiedliche Grenzen im ROHR2 festgestellt.

MfG
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rohr2support
Beiträge: 455
Registriert: Mi 14. Sep 2011, 08:23

Re: Zeitstandsnachweis S5

Beitrag von rohr2support »

Hallo

Obwohl die Regelwerke B31.1, B31.3, FDBR, EN13480, AD2000 S06, EN13445, CODETI zulässige Spannungen sowohl zeitabhängig als auch zeitunabhängig angeben, ist nicht klar definiert, wann man einen Zeitstandsnachweis machen muss.

Nach AD S6 sollen für Austenite Zeitstandswerte ab 525°C und für sonstige Stähle ab 380°C bei der Berechnung der zulässigen Spannung berücksichtigt werden. Falls Zeitstandwerte erst ab einer höheren Temperatur vorliegen, wird in ROHR2 der Bereich bis 525°C bzw. 380°C extrapoliert. In der Regel haben die Zeitstandswerte in solchen Bereichen keine oder nur geringe Auswirkung auf die zul. Spannung.

Falls die 0.2%- bzw 1%-Dehngrenze nicht bis zu der Temperatur vorliegt bei der die Zeitstandswerte für die zul. Spannung maßgeblich werden, wird die Dehngrenze
bis zu dieser Temperatur extrapoliert. Falls für die angegebene Lebensdauer keine Zeitstandswerte vorliegen, werden, soweit vorhanden, die Zeitstandswerte der nächst höheren Lebensdauer genommen. Falls keine Zeitstandswerte für die angegebene Lebensdauer vorliegen, sondern nur für geringere Zeiten, so wird kein zul. Spannung ermittelt.

Für die EN13480: Der Beginn des Zeitstandsbereichs für Gleichung S5 wurde neu definiert.
Der Zeitstandsbereich beginnt, wenn die Zeitstandswerte und nicht die Streckgrenze für die zul. Spannung fa massgeblich sind, wobei beide Kurven bei Bedarf
extrapoliert werden. Falls in der Materialtabelle zeitsabhängige Werte (Zeitstandswerte oder 1% Dehngrenze) bei einer niedrigen Temperatur eingegeben wurden, wird diese massgebend für den Beginn des Zeitstandsbereiches.

MfG

Rohr2 Support
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