Genauigkeit Eigenfrequenzberechnung

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MH911
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Genauigkeit Eigenfrequenzberechnung

Beitrag von MH911 »

Guten Tag,

Im Lastfall Eigenwerte kann eine geforderte Genauigkeit angegeben werden.
Ich hätte erwartet, dass sich die Eigenfrequenzen bei einer Erhöhung von 0,1% auf 0,001% zumindest noch geringfügig ändern, aber sie bleiben gleich.
Woran kann das liegen?

Mfg
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rohr2support
Beiträge: 455
Registriert: Mi 14. Sep 2011, 08:23

Re: Genauigkeit Eigenfrequenzberechnung

Beitrag von rohr2support »

Hallo Rohr2 User
Ich hätte erwartet, dass sich die Eigenfrequenzen bei einer Erhöhung von 0,1% auf 0,001% zumindest noch geringfügig ändern, aber sie bleiben gleich.
Davon gehe ich auch aus. Allerdings ist die größte Änderung zwischen 2 iterationen auf 0.1% begrenzt (und das muss ja nicht die Frequemz betreffen, sondern irgendeine Bewegung an irgendeinem Punkt). Da Rohr2 in der Ausgabe nur eine endliche Anzahl von Stellen angibt und außerdem immer ein paar Eigenwerte mehr gerechnet werden die dann nicht mit angezeigt werden, kommt es in der Praxis häufig vor, dass Sie die Stelle gar nicht finden, an der diese Änderung noch auftritt.
Es kann aber auch sein, dass Sie bei dem letzten Iterationsschritt bereits eine Änderung von nur noch 0.001% haben, obwohl Sie nur 0.1% angefordert haben. Das liegt an der Konvergenz.

Aber mal eine ganz ketzerische Frage:
Wie genau kennen Sie denn Ihre Rohrleitungsmassen und Halterungssteifigkeiten, dass Sie unbedingt auf 10 PPM genau rechnen wollen?
Bei den meisten Rohrleitungen haben wir alleine eine zulässige Wanddickentoleranz von 12.5%...

MfG

Rohr2 Support
MH911
Beiträge: 8
Registriert: Mo 18. Mär 2013, 09:57

Re: Genauigkeit Eigenfrequenzberechnung

Beitrag von MH911 »

In meiner Bachelorarbeit geht es um dynamische Einflüsse auf Rohrleitungen. Deshalb Untersuche ich die Auswirkungen auf die Eigenwerte bei Veränderungen der Lagersteifigkeiten in der Modellierung, die Einflüsse von Kompensatoren, etc. Und dabei habe ich mich dann auch etwas mit der Genauigkeit der Eigenwerte beschäftigt.

Haben Sie Erfahrungswerte, mit welchen Abweichungen man bei den Eigenwerten rechnen muss? Ich habe festgestellt, dass die Unsicherheiten aus Annahmen in der Modellierung entstehen, nicht bei der iterativen Berechnung von ROHR2 selbst.

Mfg
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rohr2support
Beiträge: 455
Registriert: Mi 14. Sep 2011, 08:23

Re: Genauigkeit Eigenfrequenzberechnung

Beitrag von rohr2support »

Hallo ROHR2 User

OK, für eine Bachelorarbeit kann ich das verstehen.

In der Praxis erreicht man üblicherweise 5%-10% Abweichung bezüglich der Eigenfrequenz.
Wenn man genauer werden will, muss man deutlich mehr Faktoren berücksichtigen:
- genaue Massen (z.B auch von Halterungsteilen)
- richtige Lagerbedingungen (Gleitlager sind fest, wenn bei der Schwingung die Reibung nicht überwunden wird)
- Lagersteifigkeiten (auch z.B. an Behältern und Pumpen)
- echte Wanddicken (besonders bei Bögen)
- Bogensteifigkeiten (Innendruckaussteifung, richtige Anzahl von Endaussteifungen angeben wenn man z.B. direkt am Flansch ist)
- Schwerpunkte von exzentrischen Armaturen
...

Viel Erfolg bei der Bachelorarbeit

MfG

Rohr2 Support
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